Archiv der Kategorie: Witze

Polen-Witze

Oft kommt es vor, dass Witze über bestimmte Personengruppen alles andere als schmeichelhaft sind. So werden unangenehme Vorkommnisse gern aufgegriffen, stereotypisiert und als Kurzwitze unter das Volk gebracht, welche nicht selten anhaltende Vorurteile über die Betroffenen hervorrufen. Den Polen hängt zum Beispiel der Ruf an, dass sie Diebe seien und vor ihnen nichts sicher sei. Besonders beliebt ist dabei auch das Wortspiel im Zusammenhang mit „klauen“; beispielsweise existiert die Aussage, der beliebteste Männername in Polen sei Klaus, die häufigste Krankheit in Polen sei Klaustrophobie und der Polen liebstes Bier sei Clausthaler. Ein weiteres Thema ist die angebliche Vorliebe der Polen, Autos zu klauen. So entstehen Witze, welche beispielsweise davor warnen, man solle nicht lachen, wenn ein Pole einen Autounfall baue, da es das eigene Auto sein könne. Auch die Lenkschlösser der gestohlenen Autos bieten dabei gute Vorlagen.

In einigen Witzen werden mehrere Bevölkerungsgruppen auf den Arm genommen. Zum Beispiel existiert hierbei die Hypothese, dass ein Mensch, welcher zur Hälfte polnischer und zur anderen Hälfte russischer Abstammung ist, zu faul zum Stehlen wäre, was also auch auf die angeblich typisch russische Gemütlichkeit anspielt. Eine weitere Hypothese in ähnlicher Richtung besagt, dass ein Mensch, der halb polnischer, halb holländischer Abstammung ist, die geklauten Autos nicht fahren könne.

Als weniger lustige, sondern eher makabere Vorlage für Polen-Witze eignet sich die Zeit des Zweiten Weltkrieges, in der ein großer Teil Polens von den Deutschen eingenommen und unterworfen wurde. Dabei wird unter anderem darüber gespottet, wie „preiswert“ zu dieser Zeit für die Deutschen ein Urlaub in Polen war und dass sie sich alles erlauben konnten, ohne dafür belangt zu werden. Zudem besitzen Deutsche die Vorliebe, in Polen einkaufen zu gehen, was eigentlich durch die dort niedrigeren Preise begründet ist. Andere Vermutungen legen diese Tatsache jedoch so aus, dass der tatsächliche Grund das Zurückerlangen der eigenen Sachen sei.

Emo-Witze

Die Gruppe der Emos beruht auf einem Subgenre des Hardcore-Punks, welches sich durch stärkere Betonung von Emotionen wie Trauer und Verzweiflung von dem Ursprung unterscheidet. Weiterhin beschäftigt sich das Musikgenre des „Emotional Hardcore“ mehr mit gesellschaftlichen und zwischenmenschlichen Themen. Inzwischen wird mit Emo ein besonderes Auftreten sowie ein Modestil verbunden. Liebhaber dieser Musik tragen oftmals Kleidung, wie sie in der Gothic-Subkultur sowie beim Pop-Punk üblich ist. Ein wichtiges Merkmal ist in jedem Fall der gescheitelte Pony, wobei die Haare nicht selten schwarz gefärbt sind. Im Bereich der Mode gibt es eine große Vielfalt. So greifen einige vor allem auf düstere Kleidung zurück. Sie tragen gern schwarze T-Shirts und Hosen. Zusätzliche Accessoires sind Armbänder, Buttons, Sportschuhe sowie Nietengürtel. Häufig wird das Schwarz mit anderen Farben wie Rot oder Grün kombiniert.

Allerdings sind es nicht nur die optischen Merkmale, welche die Gruppe der Emos zum Thema zahlreicher Witze gemacht hat. Größeren Anteil daran hat die emotionale Ausrichtung dieser Personen. Sowohl in der Musik als auch unter den Anhängern werden Gefühle sehr stark ausgelebt. Nicht selten werden Emos zudem als labil und depressiv angesehen, was sich in den Witzen wiederfindet. Ein häufiges Phänomen ist das sogenannte „Ritzen“, welches Hauptbestandteil vieler Scherze ist. So wird den Emos beispielsweise der „Aufschnitt“ als Lieblings-Brotbelag zugesprochen.

Ein weiteres häufiges Thema ist eine andere, bekannte Art Gefühle zu zeigen: das Weinen. Emos wird nachgesagt, sehr empfindlich zu sein und ständig zu weinen. Dementsprechend werden sie in den Witzen oft als weinende Personen dargestellt oder ihnen wird eine besondere Verbindung zum Weinen, dem Wort „Wein“ oder dem allgemeinen Traurigsein nachgesagt. Die meisten der Scherze sind sehr einfach gestaltet und der Aufbau vieler Witze ist ähnlich. Darüber hinaus sind viele sehr bösartig, was bei Witzen über Subkultur-Gruppen nicht selten der Fall ist.

Holländer-Witze

Witze entstehen hauptsächlich durch gewisse Vorurteile über andere Kulturen oder Bevölkerungsgruppen. Die Fehler oder im Allgemeinen Verhaltensweisen anderer werden zur eigenen Belustigung genutzt, wobei jedoch das Empfinden der Witzigkeit eines Belanges von Land zu Land unterschiedlich aufgenommen wird. So existieren zu fast jedem Land und dessen Bevölkerung einige Stereotype, welche sich in Witzen wiederfinden. Für Holländer gibt es in dieser Beziehung zwei Hauptthemen, auf die zurückgegriffen wird. Zum einen wird gesagt, dass holländische Bürger das Autofahren nicht, beziehungsweise nur sehr schlecht, beherrschen. Zum anderen hängt ihnen der Ruf nach, dass ihr eigentliches Zuhause der Wohnwagen ist. Doch auch andere Themen werden gern als Vorlage für Holländer-Witze genutzt. Zum Beispiel erfreut sich das Parodieren ihres angeblich nicht vorhandenen Fußballtalentes großer Beliebtheit.

In der Kategorie der Witze sind jedoch auch Themen dabei, welche sich allgemein auf alle Länder und Kulturkreise anwenden lassen, wie beispielsweise kulinarische Kuriositäten. Bei Holländern trifft das unter anderem auf ihre zumeist sehr wässrigen Tomaten zu. Hieraus entstand der Witz, dass der größte Unterschied zwischen Jesus und einem Holländer sei, dass Jesus aus Wasser Wein, der Holländer daraus jedoch nur Tomaten mache. Weiterhin werden kleinere Rivalitäten zwischen Deutschland und den Niederlanden als Witz-Vorlage gebraucht, welche abgesehen davon, dass die Niederlande in der Vergangenheit diverse Fußballspiele gegen die Deutschen verloren, größtenteils unbegründet sind. Daraus entstehen zum Beispiel Witze, in denen die Deutschen sich irgendeinen Grund erfinden, um den Holländern schaden zu können beziehungsweise sarkastische Anmerkungen zu besagten Fußballspielen zu machen.

Wie bereits erwähnt, werden auch über den holländischen Fahrstil Witze verbreitet. Beispielsweise wird behauptet, dass jeder, der häufiger als dreimal durch die Fahrprüfung fiel, mit niederländischen Markenzeichen des Autofahrens ausgestattet ist, wie einem gelben Nummernschild und einem Wohnwagen. Hiermit werden die Stereotypen des Wohnwagens als zweites Zuhause der Holländer wieder aufgegriffen.

Italiener-Witze

Zwischen Italien und Deutschland herrscht schon längere Zeit eine gewisse Rivalität in verschiedenen Bereichen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es zahlreiche Witze auf Kosten der Italiener gibt. Diese handeln von verschiedenen Themen, bauen aber meist auf verbreiteten Vorurteilen auf. Spätestens seit der Fußballweltmeisterschaft 2006, in der die Italiener Deutschland um den Finaleinzug brachten und dann auch noch Weltmeister wurden, sind Italiener-Witze überall sehr begehrt. Darüber hinaus hat sich seitdem auch die Stückzahl stark erhöht, denn viele Witze in Verbindung mit Fußball und den Italienern wurden neu erdacht und fanden Einzug in die Gespräche der Deutschen.

Ein besonders weit verbreitetes Vorurteil über die Italiener ist, dass sie faul sind. Diese Behauptung bezieht sich auf nahezu alle Südeuropäer und basiert auf der in den meisten südlichen Ländern noch üblichen Siesta zur Mittagszeit. In dieser machen nahezu alle Arbeiter Pause und entspannen sich. Dementsprechend entstanden zahlreiche Witze um dieses Vorurteil, wie: „Warum sind Italiener sehr klein? – Weil ihnen immer gesagt wurde, wenn sie groß sind, müssen sie arbeiten.“ Hier stützt man sich auch auf ein weiteres Vorurteil bezüglich der geringen Körpergröße der südeuropäischen Bevölkerung.

Viele Deutsche, die italienische Großstädte besuchen, werden mit einem erschreckenden Verkehrsverhalten konfrontiert, sodass die Behauptung entstanden ist, dass dort jeder fährt, wie er es will. Ob dieses Chaos auf ganz Italien zutrifft, ist vielen nicht bekannt, doch das Vorurteil wurde geprägt und in Scherzen verarbeitet. Allerdings gehen die meisten noch weiter und behaupten, Italiener hätten im Allgemeinen eine merkwürdige Ansicht von Recht und Unrecht. Daher erzählen viele Witze, dass Italiener nur dann etwas Unangenehmes tun, wenn das auch verboten ist. Weiterhin gelten Südeuropäer gemeinhin als flirtwillig, was sich in den Witzen als „Sex-Besessenheit“ widerspiegelt. Viele Scherze beziehen sich auf Bettgeschichten und den Charme der Italiener.

Jesuswitze

Jesus Christus und die Kirche – dies ist eigentlich ein Thema, das bis heute als heilig gilt. Aber auch dieses Themengebiet einschließlich der Bibel ist nicht vor Witzen gefeit. „Jesus als Wunderheiler“ oder „Stasi verhört einen Kirchgänger“ sind nur einige Beispiele, in denen Jesus eine bedeutende Rolle in einem humorvollen Zusammenhang spielt. Egal ob Himmel oder Hölle, die Bibel, ob Jesus als Heiler oder die christliche Religion allgemein, es finden sich immer wieder Ansätze für lustige Witze und Sprüche. Allerdings sollten selbst streng Gläubige das Gesagte nicht für bare Münze nehmen, denn der Humor sollte auch vor Jesus nicht haltmachen. Denn Humor ist, wenn man trotzdem lacht; und wer viel lacht, lebt gesünder und länger.

Jesus als Heiler ist ein Thema, das mitunter in mehreren Jesuswitzen vorkommt. „Treffen sich drei Männer in einer Kneipe. Am Nachbartisch sitzt ein Mann, der wie Jesus aussieht. Der erste Mann geht zu ihm und fragt, ob er seinen kranken Arm heilen könne. Jesus sagt ja und heilt mit einer Handbewegung den Arm. Der zweite Mann fragt ihn, ob er sein krankes Bein heilen könne. Auch diesmal sagt Jesus wieder ja und heilt das Bein. Der dritte Mann jedoch macht keinerlei Anstalten, und als Jesus ihn fragt, ob er helfen könne, sagt der Mann: Fass mich nicht an, ich bin krankgeschrieben.“ Dies ist eine recht lustige Geschichte, aus welcher der eigentliche Hintergrund leicht zu erkennen ist, denn würde sich der dritte Mann von Jesus heilen lassen, dann wäre die Krankschreibung vorbei und er müsste wieder zur Arbeit gehen.

Nicht selten werden solche und ähnliche Jesuswitze in geselliger Runde geboren. Und ist ein Witz erst einmal im Umlauf, dann verbreitet sich dieser wie ein Lauffeuer. Obwohl Jesus und die Kirche eigentlich ernste Themen sind, bieten sie dennoch Spielraum für Spaß und Humor.

Türken-Witze

Witze über einen Schauspieler oder einen Musiker zu machen, ist längst gang und gäbe. Vor allem die Prominenz, die durch ein merkwürdiges Aussehen oder neue Skandale auf sich aufmerksam macht, ist wie ein gefundenes Fressen für kreative Köpfe. Etwas komplizierter wird es, wenn man sich über andere Länder und deren Menschen lustig macht. Besonders die türkischen Männer und Frauen unterliegen vor allem hier in Deutschland einem schwarzen Humor. Doch ernst nimmt man diese Witze nicht, denn ebenso, wie man sich über Türken lustig macht, ist das mit den Deutschen möglich. Ein Witz aus dem Süden des Landes über die Türken klingt beispielsweise wie folgt: „Ein Schwabe erkundigt sich bei einem Türken: «Wo geht’s hier nach Aldi?» Der Türke korrigiert ihn: «Zu Aldi!» Der Schwabe: «Wos, scho zu? Is doch erst fünfe!»“

Dieser Witz gehört mit Abstand zu den Beliebtesten, da er sich nicht als „türkenfeindlich“ einstufen lässt. Diese Tatsache ist besonders wichtig, da die Ausländerfeindlichkeit in Deutschland ein ewig aktuelles Thema ist. Manche Aussagen können von den Immigranten falsch aufgefasst werden und schon steht das Land einer großen Diskussion gegenüber. Respekt und Toleranz anderen Kulturen gegenüber ist ein wichtiger Punkt, der auch in der Kreation von Witzen nicht überschritten werden sollte. Im Falle des türkischen Volkes gilt es, auch die Religion, den Islam, zu akzeptieren.

Für manche Menschen ist das Tolerieren von anderen Religionen nicht sehr einfach. Auch die türkische Kultur wirkt auf viele Deutsche im ersten Moment abschreckend. Das türkische Volk kleidet sich anders, pflegt andere Gewohnheiten und unterliegt einer anderen Religion. Witze über den Islam gehören zum Alltag im Internet. Auch anderen Religionen werden von Gegnern und lustigen Menschen auf den Arm genommen. Über die Kleidung, insbesondere die Kopftücher, wird sich ebenfalls oft lustig gemacht. Solange solche Witze die Persönlichkeit der türkischen Bürger nicht angreifen, sind sie mit Sicherheit amüsant und tolerierbar.

Kurze Witze und lange Witze

Wie entstehen eigentlich Witze? Manchmal entstehen sie ganz spontan, beziehen sich auf bestimmte Zielgruppen oder haben Dinge aus dem Alltag zum Inhalt. Zielgruppen können bestimmte Minderheiten wie Blondinen und Farbige, aber auch bestimmte Berufe oder Hobbys sein. Sogar Themen wie die Mathematik, Informatik oder Religion bieten Raum für Spaß und Humor. Bekanntlich ist Lachen gesund und steigert das Wohlbefinden. Witze werden nahezu überall geboren, ob am Arbeitsplatz, im Verein oder in der Kneipe. Fast immer findet sich eine Gelegenheit, um ein „Opfer“ auf den Arm zu nehmen. Viele Witze bestehen schon seit etlichen Jahren, andere dagegen wurden erst im Zuge bestimmter Ereignisse, wie etwa der Wiedervereinigung von Ost und West oder anderer aktueller Geschehnisse, geboren.

Witze können aus nur einer einzigen Zeile bestehen oder auch eine ganze Geschichte beinhalten. Besonders bekannt und beliebt sind die „Lieber-als-Einzeiler“ wie etwa „Lieber rot als tot“ oder „Lieber spät abends zu als früh morgens auf“. Solche kurzen Witze entstehen zumeist spontan aus alltäglichen Situationen heraus. Im Gegensatz zu diesen kurzen Witzen gibt es auch solche, die sich auf einen komplexen Sachverhalt beziehen. Und solche Witze können etliche Zeilen, ja sogar mehrere Absätze, lang sein. Häufig erzählt man sich lange Witze in lustiger Runde wie etwa am Stammtisch.

Sowohl kurze als auch lange Witze finden sich in vielen Zeitschriften und auf diversen Webseiten im Internet, nicht selten nach Themen sortiert. Dort wird mit Sicherheit kein Thema ausgelassen. Witze über die DDR, über Ärzte, Politiker, Polizisten und Anwälte, über Computer & Co. und sogar über Jesus, die Bibel und die Kirche, sind auf diesen Seiten zu finden. Darüber hinaus macht man sich über diverse Nationen lustig. Und wer selbst einen guten Witz kennt oder erfunden hat, ganz gleich ob kurz oder lang, darf diesen gerne einsenden; der Spaß daran bleibt gewiss nicht aus.

Klopf-Klopf-Witze

Eine besondere Form von Witzen sind die sogenannten Klopf-Klopf-Witze. Diese haben ihren Ursprung in den USA und werden dort auch als „Knock-Knock-Jokes“ bezeichnet. In Deutschland hingegen sind Klopf-Klopf-Witze noch ziemlich unbekannt, da die Amerikaner eigene Vorstellungen von Spaß und Humor besitzen. Somit ist es für den Deutschen zumindest am Anfang nicht leicht, sich an diese Form von Witzen zu gewöhnen. Wurden die Texte aus dem Englischen übersetzt, dann ergeben diese auch manchmal keinen richtigen Sinn oder der Humor ist nicht sofort erkennbar. Klopf-Klopf-Witze finden sich zu nahezu allen Themen.

Ein Klopf-Klopf-Witz könnte wie folgt aussehen:

„Klopf, klopf!

Wer da?

Peter!

Peter, wer?

Wie schalte ich den Computer aus?“

Diese Witze können so kurz wie das obige Beispiel sein oder auch eine ganze Geschichte beinhalten. Das Grundgerüst ist jedoch immer gleich und basiert auf einen Dialog zwischen zwei Personen. Nach dem „Klopf, klopf“ fragt die erste Person „Wer da?“ und die Zweite antwortet mit dem Namen. Dann fragt wieder die erste Person „Name & wer?“. Jetzt schildert die zweite Person die eigentliche Geschichte. Dieser Dialog aus Fragen und Antworten kann nach Belieben weitergeführt werden.

Da Klopf-Klopf-Witze in Deutschland noch nicht allzu verbreitet sind, finden sich in Zeitschriften und auf den zahlreichen Webseiten nur relativ wenige Beispiele. In verschiedenen Foren über Klopf-Klopf-Witze gibt es jedoch bereits zahlreiche Anregungen und auch die Möglichkeit, eigene Kreationen zu veröffentlichen. Der Witz darf praktisch jedes Thema zum Inhalt haben, wenn es humorvoll aufbereitet wurde und man darüber lachen kann. Aufgrund der ungewöhnlichen Form erfordern Klopf-Klopf-Witze ein besonderes Maß an Humor und Kreativität, damit der Spaßfaktor auch garantiert ist. Besonders gut lassen sich Klopf-Klopf-Witze in lustiger Gesellschaft erzählen, vielleicht sogar in Form eines kleinen Wettbewerbs, wie etwa: „Wer kann sich den lustigsten Klopf-Klopf-Witz ausdenken?“ Da bleibt dann ganz sicher kein Auge trocken.

Informatiker-Witze

Wie viele Witze bauen auch Informatiker-Witze auf einem festen Klischee auf. Dieses stellt diesen Teil der Gesellschaft als bleich, picklig und unselbstständig dar. Weiterhin sollen viele von ihnen auch im Erwachsenenalter noch bei ihren Müttern leben, die ihnen nicht nur Obhut gewähren, sondern auch helfen, den Alltag zu bewältigen. So tragen Informatiker, welche laut Klischee alle „Geeks“ und „Nerds“ sind, fast ausschließlich Kleidung, die von ihren Müttern ausgesucht worden sind, oder Shirts, die sie von einer Informatik-Tagung oder einem großen Sci-Fi- bzw. Fantasy-Event erhalten haben. Weiterhin gelten Informatiker als vollkommen sozial inkompetent sowie für fremde Themen leicht zu begeistern. Darüber hinaus sollen sie oft Fachbegriffe im alltäglichen Sprachgebrauch verwenden.

Dieses umfangreiche Klischee gewährt viel Angriffsfläche für Witze, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass diese in großer Zahl existieren. Im Vergleich zu anderen Scherzen über bestimmte Bevölkerungsgruppen sind Witze über Informatiker nicht selten etwas anspruchsvoller. Interessanterweise setzen einige ein gewisses Grundkenntnis in dem Fachbereich voraus, um verstanden zu werden, wie: „Warum verwechseln Informatiker Weihnachten mit Halloween? – Weil 31 Okt gleich 25 Dez.“ Der Witz bezieht sich auf unterschiedliche Stellenwertsysteme, die beim Programmieren genutzt werden. So steht die „3“ beim Oktalsystem für die Zahl der Achten und die „1“ als Eins. Multipliziert man drei mit acht und rechnet dazu die eins, so ergibt sich nach dem Dezimalsystem die 25, was das gängige Zählformat im Alltag ist. Allerdings gibt es auch Witze, die ohne Kenntnisse zu verstehen sind.

Nicht nur klassische Scherze, sondern auch witzige Lieder wurden über diese Bevölkerungsgruppe geschrieben. In der Regel bedienen sie allerlei Klischees, selten allerdings mit bösen Hintergedanken. Oft sind die Liedermacher selbst studierte Informatiker und erfreuen sich an den verrückten Vorurteilen über ihre Person. Nur wenige von ihnen sind komplett wahr. Allerdings gibt es häufig einen wahren Kern, der im Klischee stark übertrieben dargestellt wird.

Österreicher-Witze

Dem Schicksal, von anderen Ländern ein wenig auf den Arm genommen zu werden, kann sich kaum ein Land entziehen. Nur zu gern werden kleinere oder größere Fehler oder Absonderlichkeiten aller Art dazu genutzt, sich ihrer zu erheitern und sich selbst gegebenenfalls dadurch besser darzustellen. So ist es nicht wunderlich, dass auch das an Deutschland angrenzende Österreich nicht davor verschont bleibt.

Ein etwas makaberer Österreicher-Witz bezieht sich zum Beispiel auf deren stereotype Jagdlust. Er erzählt davon, wie sich zwei Jäger im Wald treffen, um zu jagen. Als über ihnen ein Drachenflieger vorbeifliegt, sagt der eine dem anderen, er solle diesen abschießen, da er ihn für einen Adler hält. Nach mehreren Versuchen stellt sich heraus, dass sie den „Adler“ an sich nicht abschießen konnten, er aber seine „Beute“ fallen gelassen habe.

Ein weiterer Witz dient eher dazu, die Intelligenz der Österreicher infrage zu stellen. Hier treffen sich täglich ein Italiener, ein Schweizer und ein Österreicher zum Mittagessen, wobei sich immer das gleiche Szenario abspielt: Alle drei klagen über ihr Mittagssandwich, welches sie dabei haben. Der Italiener über seines mit Fisch, der Schweizer über seines mit Schinken und der Österreicher über seines mit Käse. Schließlich wird es ihnen zu viel und sie beschließen, wenn sie am nächsten Tag wieder das Gleiche dabei hätten, würden sie ihrem Leben ein Ende bereiten. Am nächsten Tag trifft der prophezeite Zustand ein und alle drei bringen sich um. Auf der Trauerfeier wird aufgelöst, dass die Frau des Schweizers und die des Italieners ihnen auch ein anderes Essen zubereitet hätten, hätten sich diese beschwert. Die Frau des Österreichers hingegen erwidert verwundert, dass sich ihr Mann stets sein Essen selbst zubereitete. Auch die parodierende Aussage, ein österreichischer Terrorist wäre bei dem Versuch umgekommen, eine Briefbombe durch ein Faxgerät zu schicken, spielt auf die angeblich geringe Intelligenz von österreichischen Bürgern an.

Mathematiker-Witze

Die Mathematik ist eine Wissenschaft, die sehr logisch aufgebaut ist. Allerdings ist das für Außenstehende nicht immer zu erkennen. Vor allem komplexe Fachbereiche bringen Rechnungen und Ergebnisse hervor, welche die Regeln der mathematischen Grundlagen oftmals zu brechen scheinen. Doch für den wissenden Mathematiker sind entsprechende Strukturen oft sehr logisch und gelegentlich auch amüsant. Daher existieren zahlreiche Witze, die mathematische Phänomene thematisieren, welche ausschließlich mit entsprechender Vorkenntnis zu verstehen sind. Allerdings sind nicht alle Witze so aufgebaut. Die große Gruppe der Mathematiker-Witze teilt sich außerdem in Scherze, bei denen diese Bevölkerungsgruppe selbst auf den Arm genommen wird. Entsprechende Witze bedienen sich an Vorurteilen und sind in der Regel sogar für Außenstehende zu begreifen.

Die Fach-Witze hingegen sind sehr speziell und setzen meist komplexe Kenntnisse voraus. Beispielsweise ist ein Lachen über: „Kommt ein Vektor zur Suchtberatung: ‚Hilfe, ich bin linear abhängig!'“ nur möglich, wenn bewusst ist, was ein Vektor ist. Zahlreiche Fachwitze beziehen sich zudem auf historische große Persönlichkeiten der Mathematik und ihre Entdeckungen sowie persönliche Merkmale. Zwar ist es möglich, dass ein Außenstehender Kenntnis von diesen Charakteren hat, aber nur selten weiß er auch über die genauen Tätigkeiten Bescheid.

Andere Witze beziehen sich auf ein Klischee, welches für mehrere Berufsgruppen der Wissenschaft gilt. So werden Mathematiker häufig als sozial inkompetent, blass, langweilig und fachsimpelnd gesehen. Die Scherze beziehen sich auf zahlreiche solcher Vorurteile. Interessanterweise können viele Witze für mehrere Berufsgruppen genutzt und gefunden werden. Die Mathematiker teilen sich die Witze vor allem mit Physikern und Informatikern. Beide beschäftigen sich ebenfalls mit mathematischen Gesetzmäßigkeiten und zahlreichen Rechnungen. Dadurch passt die Grundstruktur etlicher Scherze auf jede dieser Gruppen. Unabhängig vom eingesetzten Beruf gilt, dass es sich um Witze handelt und die getroffenen Aussagen nur in seltenen Fällen ernst gemeint sind. Sie beziehen sich auf Klischees und Vorurteile, welche nicht immer wahr, aber trotzdem lustig sind.

Humor in Deutschland

Mit dem deutschen Humor kommt nicht jede Nationalität zurecht. Nach einer Umfrage von Badoo, dem größten sozialen Netzwerk, steht Deutschland auf dem ersten Platz, wenn es um die Humorlosigkeit geht. Dabei haben die Deutschen doch eine ganze Reihe von Komikern, die auch andere Teile der Welt zum Lachen brachten. Theo Lingen z. B. ist einer von den großen Komikern, der rheinische Humor von Willy Millowitsch, die politische Satire der Münchner Lach- und Schießgesellschaft und Dieter Hildebrandt und die flotten Sprüche von Heinz Erhardt, der, wie er selbst einmal sagte, bei seiner Geburt recht klein war, sind nur einige Beispiele.

Sicher ist, dass der Bereich Humor eine Geschmackssache ist. So können viele den heutigen Kabarettisten nicht mehr allzu viel abgewinnen. Es geht doch nichts über unsere Friesenwitze, über die Witze von „Wessis“ und „Ossis“ und über so manche Eigenschaften der Bayern und Schwaben. Deutschland ist beileibe nicht humorlos – auch wenn andere das glauben. Man denke doch nur an die fünfte Jahreszeit, in der alle ein kleines bisschen mehr verrücktspielen – hier darf das Rheinland als Vorzeige-Humor-Bundesland genannt werden.

Dabei sagt ein Sprichwort: Humor ist, wenn man über sich selbst lachen kann – und das haben die Deutschen doch schließlich gelernt. In den Volkstheatern werden Stücke aufgeführt, die allgemein unter „Schwank“ bekannt sind. Da wird sofort auch an Willy Reichert gedacht, der mit seinen lustigen Sprüchen in schwäbischer Mundart viele Menschen zum Lachen brachte. Sicher ist, dass sich die Art des Humors im Laufe der Jahrhunderte verändert hat – doch humorlos sind die Deutschen ganz sicher nicht.

Heinz Erhardt ist – auch noch nach seinem Tode – immer ein Garant für einen Film, durch den Humor sich wie ein roter Faden zieht. Heinz Rühmann in seinem Film „Die Feuerzangenbowle“ hat Deutschland zum Lachen gebracht. Heute schaut man sich „Die Anstalt“ an und weiß, Deutschland hat immer noch Humor.

Tokio-Hotel-Witze

Tokio Hotel ist eine deutsche Teenieband, die vor wenigen Jahren mit dem Hit „Durch den Monsun“ den großen Durchbruch hatte und für massenweise Hysterie sorgte. Zahlreiche ausverkaufte Konzerte und ein Hit nach dem anderen brachten allerdings nicht nur Fans mit sich. Viele Neider schimpften öffentlich und ohne Charme gegen die Mitglieder Bill, Tom, Georg und Gustav. Herausgekommen sind teilweise makabere Witze, die oft nicht zum Lachen sind. Einer der berühmtesten Witze über die Band: „Advent, Advent, Tokio Hotel brennt. Erst Gustav, Georg, Tom und auch Bill, Gott sei Dank, jetzt sind sie endlich still.“ Fans und Anhänger von Tokio Hotel reagieren schockiert auf solche Belustigungen.

Die Jungen selbst versuchen, dem humorvollen Rummel um ihre Person ebenfalls etwas Ironie abzugewinnen. Immerhin stehen sie durch diese Witze im Mittelpunkt vieler Gespräche und sind einer ungeteilten Aufmerksamkeit ausgesetzt. Heute ist es relativ ruhig geworden um die vier Jugendlichen, die mittlerweile auch in Amerika Karriere gemacht haben. Jeder von ihnen ist an den Erfahrungen, die sie in der Vergangenheit erleben durften, gewachsen. Die vielen Witze, die schon zu damaliger Zeit kreiert wurden, sind jedoch immer noch in aller Munde.

Wie viele andere Stars und Berühmtheiten wissen Tokio Hotel, dass Neid und Missgunst zum Musikbusiness dazugehören. Sie selbst mussten diese Erfahrung oft genug machen. Dennoch ziehen sie eine positive Bilanz aus all ihrem Ruhm – sogar aus dem der Witzekiste. Ärger oder Aufregung über die teilweise schamlosen Witze nutzt nichts, denn es wird immer Gegner geben, die ihre Sprüche und Kommentare nicht für sich behalten können. Reagiert man so gelassen und humorvoll wie Tokio Hotel, lässt das Interesse, Gemeinheiten über die Band zu äußern, so oder so irgendwann nach. Und wer weiß, vielleicht gibt es auch Menschen, die den humorvollen Umgang mit der Band auf eine positive Art und Weise verstehen und umsetzen. Denn wer belustigt sich nicht gern über gelungene Witze?!

Geschichte des Humors in Europa

Nach einer kürzlich durchgeführten Meinungsumfrage des sozialen Netzwerks Badoo haben die Amerikaner den größten Humor, danach kommen Spanien und Italien. Doch bereits in der griechischen Antike wurden in Theatern Stücke aufgeführt, in denen, so sehen wir die Inhalte heute, viel Humor enthalten war. Große Philosophen wie Platon und Aristoteles überzeugten mit mehr kultivierter Ironie und diskreteren Witzen.

Lachen galt im Mittelalter und in der Renaissance in den Klöstern als obszön, der Hofnarr wurde immer weniger gebraucht und die Kirche verzichtete ganz auf Humor. Die Europäer wehrten sich und etwa ab dem Jahre 1450 gab es Bücher voll mit Streichen, Witzen – oft gehässig oder spöttisch – doch immer auf den Rücken der Außenseiter der Gesellschaft ausgetragen. Selbst Shakespeare ließ sich von derartigen Büchern inspirieren. Während der Reformation und Gegenreformation war die Kirche bemüht, nicht selbst Opfer der Satire und eines nicht kontrollierbaren Humors zu werden. Es wurde sogar darüber diskutiert, ob Jesus jemals gelacht habe.

Ganz offizielle tauchten Sammlungen lustiger Texte Mitte bis Ende des 15. Jahrhunderts wieder auf.

In der Neuzeit beim Zweiten Vatikanischen Konzil hat auch die katholische Kirche die Feindseligkeit gegen den Humor aufgegeben, denn selbst Päpste hatten und haben auch heute noch viel Sinn für Humor, wie z. B. Johannes der XXIII und Papst Benedikt XVI. Apropos Kirche – es gibt doch wirklich keinen besseren Beweis für den europäischen Humor wie Fernandel als Don Camillo. Und übrigens – woher haben denn die Amerikaner ihren Humor? Aus Europa natürlich – denn Humor brauchten die europäischen Siedler in den Anfangszeiten, als sie sich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten niederließen. Amerika wurde modern, doch der Humor ist scheinbar immer noch europäisch. Der europäische Humor zeigt sich ganz intensiv in der fünften Jahreszeit. Karneval – bzw. Fasching, Fasnet oder Fasnacht – wird in sehr vielen europäischen Ländern gefeiert. Ob Deutschland, Schweiz, Österreich oder Italien: Hier zeigt sich der Humor ganz ungeniert.

SMS-Witze

SMS ist die Abkürzung für den beliebten Kurznachrichten-Dienst der Mobilfunknetzbetreiber. Seit diese auch passende Flatrates anbieten, verschicken Handynutzer zahlreiche Kurznachrichten pro Tag. Darunter sind nicht nur wichtige Botschaften, sondern auch Fragen nach alltäglichen Dingen. Gratulationen und Sprüche werden inzwischen ebenfalls über den Kurznachrichtendienst verschickt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch Witze Einzug in den mobilen Nachrichtenverkehr gefunden haben. Anders als bei den meisten Scherzkategorien gibt es bei den SMS-Witzen keine inhaltlichen Vorgaben, sie müssen lediglich kurz sein und in eine SMS passen. Daher umfasst die Palette zahlreiche Kategorien, von Blondinen- bis hin zu Mathematiker-Witzen.

Um einen Witz zu erzählen, muss es keinen besonderen Anlass geben. Jemand, der sie in alltäglichen Gesprächen unterbringen will, brauch jedoch ein gewisses Empfinden für den sprachlichen Verbrauch. Nicht selten findet sich kein passender Moment für einen kurzen Witz über Italiener, Männer, Frauen oder Schüler. Verfügt man allerdings über ein Mobiltelefon, kann man einen guten Witz rasch all seinen Freunden mitteilen und gegebenenfalls Gelächter oder Zustimmung ernten. Der kurze Scherz muss nur rasch eingetippt, die Empfänger ausgewählt und letztendlich die Sendetaste gedrückt werden. Allerdings ist der Erfolg nicht immer vorprogrammiert. Viele Witze entsprechen nicht dem Humor der Masse und werden nur von Einzelnen für lustig befunden.

Vor allem bei Kurzwitzen kommt dieses Phänomen häufig vor. Das hat allerdings einen logischen Grund. Eine normale SMS beinhaltet maximal 160 Zeichen, daher dürfen auch die Witze nicht aus mehr bestehen. Viele gute Scherze besitzen jedoch eine lange Vorgeschichte, die den Zuhörer ahnungslos bannt, bis plötzlich etwas Unerwartetes und Lustiges geschieht. Bei SMS-Witzen ist dieses Vorgehen nicht möglich; sie müssen kurz sein, bieten kaum Erzählraum und die Pointe sollte möglichst schnell erzählt werden. Das kann aber auch von Vorteil sein, denn viele Witzliebhaber sind zu gemütlich, um sich einen langen Text durchzulesen. Wenige Sätze bieten daher, sofern ihr Inhalt zum Lachen bringt eine optimale Leselänge.