Humor in Deutschland

Mit dem deutschen Humor kommt nicht jede Nationalität zurecht. Nach einer Umfrage von Badoo, dem größten sozialen Netzwerk, steht Deutschland auf dem ersten Platz, wenn es um die Humorlosigkeit geht. Dabei haben die Deutschen doch eine ganze Reihe von Komikern, die auch andere Teile der Welt zum Lachen brachten. Theo Lingen z. B. ist einer von den großen Komikern, der rheinische Humor von Willy Millowitsch, die politische Satire der Münchner Lach- und Schießgesellschaft und Dieter Hildebrandt und die flotten Sprüche von Heinz Erhardt, der, wie er selbst einmal sagte, bei seiner Geburt recht klein war, sind nur einige Beispiele.

Sicher ist, dass der Bereich Humor eine Geschmackssache ist. So können viele den heutigen Kabarettisten nicht mehr allzu viel abgewinnen. Es geht doch nichts über unsere Friesenwitze, über die Witze von „Wessis“ und „Ossis“ und über so manche Eigenschaften der Bayern und Schwaben. Deutschland ist beileibe nicht humorlos – auch wenn andere das glauben. Man denke doch nur an die fünfte Jahreszeit, in der alle ein kleines bisschen mehr verrücktspielen – hier darf das Rheinland als Vorzeige-Humor-Bundesland genannt werden.

Dabei sagt ein Sprichwort: Humor ist, wenn man über sich selbst lachen kann – und das haben die Deutschen doch schließlich gelernt. In den Volkstheatern werden Stücke aufgeführt, die allgemein unter „Schwank“ bekannt sind. Da wird sofort auch an Willy Reichert gedacht, der mit seinen lustigen Sprüchen in schwäbischer Mundart viele Menschen zum Lachen brachte. Sicher ist, dass sich die Art des Humors im Laufe der Jahrhunderte verändert hat – doch humorlos sind die Deutschen ganz sicher nicht.

Heinz Erhardt ist – auch noch nach seinem Tode – immer ein Garant für einen Film, durch den Humor sich wie ein roter Faden zieht. Heinz Rühmann in seinem Film „Die Feuerzangenbowle“ hat Deutschland zum Lachen gebracht. Heute schaut man sich „Die Anstalt“ an und weiß, Deutschland hat immer noch Humor.